Digitalisierung scheint das neue Schlagwort vieler Parteien zu sein. Aber ist den Leuten auch bewusst, was dahinter steht? Der digitale Wandel ist ein Prozess, der durch die Möglichkeiten technologischer Entwicklungen erfolgt. Aber dieses muss auch infrastrukturell begleitet werden. Schnellere Computer und Big Data verlangen einen vernünftigen Netzausbau. Wir sind auf dem Weg zu 5G, ohne 4G erfolgreich umgesetzt zu haben.
Vor allem in Berliner Randgebieten sitzen Anwohner am letzten Ende eines Koaxialkabels, haben oft zu geringe Übertragungsraten und Funklöcher im Handyempfang. Berlin besteht aus mehr Bezirken als nur Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg.
Digitalisierung muss aber auch durch die Menschen erfolgen. Sie erfordert Akzeptanz von neuen Medien. Es bringt nichts, Schulen zu vernetzen, aber Lehrer nicht in moderner Lehre auszubilden. Es reicht nicht, Behörden mit innovativer Software zu versorgen, wenn die Mitarbeiter nicht damit arbeiten können. Und es ist unsinnig, Bürger für Onlinedienste zu ködern, wenn die Prozesse nicht ausgereift sind und die eTerminvergabe nicht möglch ist. Es fängt doch schon beim maschinenlesbaren Personalausweis an, dessen Potential nicht voll genutzt wird, weil nicht einmal Bürgerämter die technischen Vorraussetzungen erfüllen.
Digitalisierung – aber richtig. Ein Wandel muss zuerst in den Köpfen passieren.