Hunderte Berliner Schüler machen sich täglich auf die Reise durch Berlin, weil ihnen kein Schulplatz in Wohnortnähe geboten werden kann. Bei den Kitas ist es noch schlimmer. Dadurch wird zusätzlich der Verkehr belastet und Familien vor schwierige Herausforderungen gestellt. Die vorhandenen Schulen haben viel zu große Klassen, die ein vernünftiges Lernen unmöglich machen. Das Losverfahren ist zudem kein adäquates Mittel, um über die Zukunft eines Kindes zu entscheiden. Denn die Qualität der Berliner Schulen unterscheidet sich ganz gewaltig.
Als 4-facher Vater, Elternsprecher, Mitglied im Bezirksschulausschuss und ehemaliger Lehrer habe ich die Situation aus verschiedenen Perspektiven erlebt. Die Qualität der Lehre liegt mir besonders am Herzen. Es kann nicht sein, dass Schüler benachteiligt werden, weil sie an die falsche Schule kommen. Wir brauchen eine einheitliche Qualität in der Lehre und die gibt es in keinem Bundesland. Das ist erschreckend. Es ist mittlerweile fast schon ein Lottogewinn, ob ein Kind einen guten Abschluss oder einen schlechten hat. Oft werden Schüler auch nur durchgeschleift, und stehen dann nach der 10. Klasse auf dem Arbeitsmarkt ohne wirklich rechnen, schreiben oder englisch sprechen zu können. Das Problem beginnt ja schon bei den Lehrern, die überfordert sind. Im Studium wird einem eben nicht beigebracht, wie man mit schwierigen Schülern oder Eltern umgeht.
Jeder Schüler ist anders und muss ggf. individuell gefördert und angesprochen werden. Das geht aber nur mit kleineren Klassen und besser ausgebildeten Lehrkräften. Ich kann Ihnen aus persönlicher Erfahrung mitteilen, wie sehr es schmerzt, sich nicht um engagierte Schüler kümmern zu können, weil man ständig den Lauten hinterher rennen muss. Dass man schwachen Lernern verständlicherweise mehr Aufmerksamkeit widmen muss, aber deswegen die Stärkeren aus den Augen verliert. Das demotiviert nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer. Meinen ersten Einsatz hatte ich in einer Hauptschule mit 80% Migrationsanteil, eine echte Herausforderung. Das Lernumfeld ist absolut ungeeignet, um dann von qualitativem Lehren und Lernen zu sprechen.
Die Lösung ist Bauen + Ausbilden + Verbeamten + Qualitätsmanagement