Wahlergebnisse folgen Trends und sind häufig auch auf aktuelle Ereignisse zurückzuführen. So konnte Scholz nur Kanzler werden, weil die Union in der Migrations- und Coronapolitik versagt hatte. Die CDU hingegen hat in Berlin nicht direkt überzeugt, aber indirekt durch die schlechte Arbeit von Rotrotgrün profitiert. Dennoch ist ein zunehmender Wechsel in der Parteienlandschaft allgemein spürbar. Die Menschen sind unzufrieden. Deutliche Mehrheiten gibt es für die sogenannten Volksparteien schon lange nicht mehr. Hingegen wächst der Zuspruch für die AfD, lässt aber auch noch Raum für Perspektiven, wie das Bündnis Deutschland. Die Menschen sehnen sich nach Verlässlichkeit, nach Lösungen, nach Vertrauen. Und das sind Werte, die unsere neue Partei unterstreicht.
Dass die AfD nicht wirklich eine Alternative ist, erklärt sich angesichts der eigenen Zerstrittenheit und des Chaos durch Flügelkämpfe. Dennoch ist der Wählerwille zu respektieren und bei Sachfragen muss es um Inhalte und nicht um Befindlichkeiten gehen. Das hat leider der Regierende Bürgermeister von Berlin nicht verstanden. Nachdem Friedrich Merz im Sommerinterview einen kurzen Anflug von Vernunft zeigte, den er wenig später wieder verleugnet hat, machte Kai Wegner nun im Interview deutlich, dass es keine punktuelle Zusammenarbeit mit der AfD geben wird. Mit anderen Worten, wenn die AfD einen Antrag stellt, der den Berlinerinnen und Berlinern hilft, würde er von der Union pauschal abgelehnt werden. Wie die Arbeit in den Ausschüssen abläuft, kann man sich angesichts der Brandmauer in etwa vorstellen. Nur ist damit niemandem geholfen. Die Stadt wird dadurch lediglich in Lethargie versetzt der Unmut der Einwohner wächst weiter.
Randy Witte, Vorsitzender des Berliner Landesverbands von Bündnis Deutschland kennt dieses Verhalten zu genau. Als ehemaliges Mitglied der CDU und der Werteunion führte er oft unschöne Diskussionen in den eigenen Reihen. Er fand es unmöglich, dass eigene Ideen und Anträge zunichte gemacht wurden, wenn die AfD auch dafür war. Er selbst hätte sich einen anderen Umgang gewünscht. „Die AfD hätte man am besten entzaubern können, wenn man zeigt, dass die auch nur mit Wasser kochen.“, erinnert er sich. „Stattdessen wurde sie zum Märtyrer gemacht und die CDU hat sich entfremdet.“ Seiner Meinung nach trägt die Union den größten Anteil daran, dass die heutige AfD so stark ist. Und das merken die Menschen. Mit der sogenannten Brandmauer haben sich die Regierungsparteien selbst entzündet. Derzeit regieren in Bund und Ländern Verantwortliche, die eine seltsame Vorstellung von Demokratie haben und das gibt jungen Sammlungsbewegungen, wie dem Bündnis Deutschland Auftrieb. Aber oft steht die Frage im Raum, was ist, wenn die Konstellation einmal eine Entscheidung von Bündnis Deutschland zur Zusammenarbeit mit der AfD fordern sollte? „Die Antwort ist klar“, meint Randy Witte. „Der Wähler entscheidet und wenn er entschieden hat, ist das zu respektieren, selbst wenn dies eine Beteiligung der AfD bedeuten würde. Man kann nicht Zählgemeinschaften aus 4 oder mehr Parteien bilden, um eine Mehrheit gegen den politishen Gegner herzustellen und damit den Wählerwillen zu brechen. Für uns ist die Sachfrage eine Entscheidende. Wenn ein guter Antrag von den Grünen kommt werden wir ihn genauso befürworten, wie einen guten Antrag der AfD. Genauso erwarten wir auch, dass Anträge von Bündnis Deutschland ebenfalls an ihrem Inhalt bewertet werden.“ Wie es andere Parteien mit Demokratie und fairem Umgang halten, konnte man jüngst in Bremen sehen, als die frisch ernannte Vizepräsidentin des Landtages, die Glückwünsche der Mitglieder von Bündnis Deutschland ausgeschlagen hat. Respektloses Verhalten ist Schulhofverhalten, aber eines Parlaments unwürdig. Bündnis Deutschland steht für einen fairen Umgang miteinander.