Die Vergabe der Schulplätze wird in Berlin von Jahr zu Jahr desolater. Das Wohnortprinzip zählt leider nicht mehr und aufgrund von speziellen Schulwünsche aus anderen Bezirken reicht es am Ende nicht für die eigenen Schüler. „Das Problem ist nicht neu und verstärkt sich von Jahr zu Jahr“, weiß Randy Witte von Bündnis Deutschland. „Der Schulneubau kommt nur träge voran, nicht alle Eltern haben die Folgen im Blick, wenn sie übernachgefragte Schulen wählen und am Ende leer ausgehen. Hier müssen Schulen besser aufklären und der Senat strategisch arbeiten, statt nur zu veralten.“
Dieses Jahr trifft es 3000 Schülerinnen und Schüler in Berlin, die teilweise stundenlange Schulwege auf sich nehmen müssen. Zeit, die den Kindern bei der Freizeitgestaltung fehlt, das Finden von Freunden erschweren und machen haben sogar das Pech, ungewollt an Brennpunktschulen zu kommen. „Im Zeitalter von KI können rekursiv optimale Verteilungen berechnet werden. Stattdesswen erfolgt die Schulplatzvorgabe immer noch mit Excel. Berlin muss endlich aus dem analogen Winterschlaf erwachen. Zu einer modernen Smart-City gehört auch eine bedarfsoptimierte Schulplatzvergabe.“
Randy Witte, Landesvorsitzender Berlin, möchte eine Änderung des Schulgesetzes bewirken, so dass auch beim Erstwunsch bereits das Wohnortprinzip berücksichtigt wird. „Grundsätzlich gibt es genug Schulplätze für alle Schüler. Leider werden diese im Erstwunsch von Schülern anderer Bezirke weggeschnappt. Nach Treptow-Köpenick kommen dieses Jahr beispielsweise 325 bezirksfremde Schüler, stattdessen müssen 150 Treptow-Köpenicker bis Schöneberg, Kreuzberg oder Neukölln fahren.
BÜNDNIS DEUTSCHLAND fordert, das Schulgesetz zugunsten der kurzen Wege zu ändern, den nötigen Schulbau voranzutreiben und Schulen an den Bedarf anzupassen. Strategische Planung und moderne Mittel der IT sind für eine gerechte Schulplatzvergabe zu nutzen. Kein Kind sollte gezwungen werden, an eine weit entfernte Schule zu reisen, weil der Senat vor der Aufgabe kapituliert.